1. Weihnachtsfeiertag
Wir sind beide in der Packhalle und haben das Gefühl, das Fließband rennt wie Irre. Nicki und Ossie haben mächtig Zeitdruck bekommen, da durch die Wetterbedingungen unerwartet alle Mangos mit einmal reifen und vom Baum und verpackt werden müssen. Heute sind auch zwei neue Mädels aus England als Arbeiter hinzugekommen…sie sind sehr nett und werden auch auf der Farm wohnen. Daher haben wir zwei heute einen neuen Aufenthaltsraum mit einer weitaus besseren Küche bekommen, sodass die Mädels in unseren „alten“ Raum ziehen können. Wir fühlen uns auf dieser Farm einfach pudelwohl…das arbeiten macht Spaß und Nicki und Ossie sind wahnsinnig nett…
Ab heute arbeiten wir endlich wieder auf der Farm von Nicki und Ossi. Da ab Mittwoch wieder gepackt werden soll, müssen wir beide mit raus auf die Plantage zum Mango picken – auch Anne. Picken ist um einiges härter als packen – da du den ganzen Tag bei 30°C Hitze in der Sonne stehst, unter und zwischen den Bäumen rum rennst und dich vor der ollen Säure in Acht nehmen musst. Ingmar musste sich beim picken ziemlich umstellen. Er hatte ja schon immer bei George auf der Farm gepickt, aber Ossie legt sehr viel Wert auf Qualität. Dafür darf Ingmar aber seit heute Traktor fahren und die bins (große Kisten) in die Packhalle kutschieren. Stolz! Aber: Ingmar hat eine fette Mangoallergie bekommen…er hat am gesamten Oberkörper rote Flecken und sieht ziemlich heftig aus, bzw. es juckt wahnsinnig. Nicki hat schon Tabletten mit ihm ausprobiert…aber die helfen auch nichts. Wenn wir am Samstag in Cairns sind, wird unser erster Gang die Apotheke sein…
Nachdem wir gestern Abend noch die drei anderen Deutschen mit denen wir bei George zusammenarbeiten, besucht haben, kamen wir heute früh mal wieder kaum aus den Federn. Heute war dafür unser (hoffentlich!) letzter Tag bei George. Wir haben auch gleich unseren Scheck bekommen….gedeckt ist er auch. Puh! Dementsprechend haben die Dollarzeichen in unseren Augen geflattert. Ossie und Nicki fangen ab morgen an zu picken und wir werden wieder bei ihnen arbeiten. Kurz vor Weihnachten werden wir aber noch mal zu George auf die Farm fahren, da wir noch einen „payslip“ brauchen. Also so was wie eine Gehaltsabrechnung, die wir bei der Ausreise brauchen, um unsere Steuern (29%) vom Arbeiten zurück zu bekommen. Wie gesagt, bei George ist alles sehr unorganisiert und dementsprechend hat er auch noch nie etwas von einem „payslip“ gehört – daher hoffen wir, dass er was bis Freitag in Erfahrung bringen kann.
Es ist Samstag und da hat man nichts anderes zu tun, als zu arbeiten. Da wir aber morgen frei haben, haben wir heute noch einmal ordentlich 9,5Stunden durchgezogen. Ingmar hat heute noch mal den ganzen Tag gesappt (den Stiel von der Mango getrennt) und dabei Säure in die Augen bekommen. Hat ziemlich weh getan und dem entsprechen hat er auch ziemlich geflucht!
Haben wir eigentlich schon was über die Mangos geschrieben? Mangos sind eigentlich ziemlich sch… zum picken(vom Baum zu holen). Wenn man den Stiel von der Frucht ab macht, läuft eine ziemlich starke Säure (Sapp) raus, die Verbrennungen bis zu dritten Grades verursachen kann. Daher muss man ziemlich gut aufpassen und vorsichtig sappen(den Stiel von der Mango trennen). Heute war ein normaler Arbeitstag. Wir waren wieder bei George auf der Farm, kommen aber abends wieder auf unsere eigentliche Farm zurück.
Heute geht’s los. D aber noch nicht ganz so viele Mangos reif sind, ging es anstatt um 7 um 9 los. Wie schon gesagt, sind wir nicht draußen auf der Plantage sondern in einer großen Werkshalle….Fließbandarbeit eben. Und hier sind unsere äußerst spannenden Jobs: Ingmar „ist doing stickering“, das heißt er klebt auf die fertig gepackten Boxen einen Aufkleber und stapelt sie auf die Paletten. Anne ist an der Einpackmaschine und packt die Mangos in die Boxen. Wir haben heute für die Supermarktkette „Coles“ gepackt, die sehr hart und streng gepackt haben möchten. Unsere Farmer „Nicki und Ossie“ legen sehr viel Wert auf Qualität und überprüfen jede gepackte Box. Aber sie sind wirklich sehr nett und freuen sich, dass sie uns als Arbeiter gewonnen haben – sie scheinen also sehr zufrieden mit uns zu sein. Grins! Stolz! Die Männer draußen auf der Farm haben heute den ersten und wichtigsten pick, den so genannten „spot pick“ gemacht. Nicki und Ossie haben aber die nächsten Tage keine Arbeit für uns da die Mangos weiter reifen müssen. Sie haben uns aber vorläufig an einen Nachbarn weiter vermittelt.
Heute ging es nun endlich nach Mutchilba auf die Mangofarm. Wir waren mächtig aufgeregt, na ja, Anne zu mindestens, da sie per Handy die etwas merkwürdige Wegbeschreibung von Nicki entgegennahm und nun den Weg zur Farm finden sollte. Hat aber alles geklappt und als wir ankamen fiel dann auch die Anspannung ab als wir sehr herzlich von Nicki und ihren beiden kleinen Mädels begrüßt worden. Oscar durften wir irgendwo, wo wir wollten, auf der Farm parken. Duschen, Kühlschrank, Herd und Waschmaschine können wir alles kostenlos nutzen. Abends haben wir noch Nickis Ehemann „Ossie“ kennen gelernt, als er von der 120ha großen Plantage zurückkam. Auch er ist sehr sehr nett und locker. Mit ihm haben wir dann auch noch mal über den Lohn geredet und wenn unsere Ohren richtig gehört haben, dann bekommen wir sogar 20$ brutto, sprich 15,50$ netto, das sind 10€ die Stunde. Da haben die Dollarzeichen mächtig in unseren Augen geblinkt! Als wir wieder zum Auto zurückkamen, hatte der Hund mittlerweile schon mal Ingmars Salat und Sandwich gegessen…
Kribbelig ist uns ja schon ein wenig, wenn wir daran denken, ab morgen zu arbeiten. Daher noch mal schoen entspannen und dann geht es heute Abend ab nach Mutchilba. Dort werden wir bis Weihnachten arbeiten...wenn wir es durchhalten;) Wir wissen noch nicht, ob wir dort Handyempfang haben oder auch Internet. Daher nicht verzagen, wenn ihr demnaechst nichts von uns hoert...wir leben noch...bzw. arbeiten.
Heute sind wir wieder in den Tablelands angekommen und haben noch ein paar Sachen eingekauft und organisiert. Nachmittags waren wir dann wiedereinmal am Lake Tinaroo. Mittlerweile macht die Regenzeit hier seinen Namen alle Ehre und es hat sich auch etwas abgekuehlt.
Da sich die Mangoernte dieses Jahr ziemlich verzögert und wir erst nächste Woche anfangen können mit arbeiten, ging es heute nördlich nach „Port Douglas“. „Port Douglas“ ist eine richtig schöne Küstenstadt, recht klein aber vom Lebensstil sehr jung und stylisch. An den Stränden stehen hier neben Schildern wie „Vorsicht Krokodile“, eine Menge Essigflaschen herum. Sie sollen dafür dienen, wenn dich eine ziemlich gefährliche Quallenart (jellyfish) berührt. Im schlimmsten Fall kann es zu Herzrasen und zum Tod führen. Daher sollte man auch nur in abgegrenzten Strandbereichen mit gespannten Netzen und Rettungswacht baden gehen. Die Strände hier sind einfach nicht mit anderen Stränden, die wir in Australien gesehen haben, zu vergleichen. Das besondere ist, dass der Regenwald direkt bis ans Meer rangeht. Das gibt es nur an ganz wenigen Plätzen auf der Erde. Morgen soll es aber noch tiefer in den Regenwald gehen – nach „Daintree“ – sicher zwar sehr touristisch, aber es soll sehr sehr sehenswert sein. Heute sind wir in einem Hostel, welches auch einen angrenzenden Campingplatz hat
Heute ging es nach „Kuranda", eine kleine, aber ziemlich touristisch gehaltene Stadt mitten im Regenwald. Hier gab es sehr viele kleine Märkte, die aber entgegen unserer Erwartung nichts mit Australien, sondern vielmehr mit dem Orient und Afrika was zu tun hatten. Als Entschädigung dafür gab es aber noch einen schönen Wasserfall mitten im Regenwald. Da heute Nikolaus und dazu noch unser 2-jähriges Jubiläum :) ist, haben wir das mal zum Anlass genommen, (man sucht ja immer für so was Gründe) uns ein lecker Essen in einem Restaurant zu gönnen. Was sich aber schwieriger herausstellte als gedacht. Die Restaurants haben hier nur an bestimmten Tagen auf und dazu auch meist nur für Frühstück und Mittag. Letztendlich haben wir dann endlich ein Restaurant gefunden – und was für eins: Natürlich eine italienisch – schweizerische Jodeler – Gaststätte. Wir haben uns riesig gefreut, mal wieder ein richtiges Essen genießen zu können – so ganz ohne Gaskocher und Pasta! Natürlich wollen wir euch auch nicht vorenthalten wie die Australier ihre Häuser so zu Weihnachten schmücken! Jedem das Seine – wir finden es jedenfalls schrecklich!!!
Da wir keine Türchen im Kalender aufmachen können, haben wir gedacht dass wir uns und Oscar heute mal was gutes tun könnten! Für Oscar gab es eine Staubsaugerreinigung und für uns gab es eine Waschmaschine und einen Supermarkt. Da wir mittlerweile schon fast eine Woche in demselben Ort sind, haben wir sogar schon kleine Bekanntschaften geschlossen, die uns auf dem Campinglatz besuchen kommen oder hupen wenn sie uns sehen. Lustig. Mehr gibt’s von heute eigentlich nicht zu erzählen….
Unser Tag hat heute mit einem schönen Markt begonnen, zwar etwas kitschig aber lustig. Denn wir haben dort tatsächlich einen Stand mit Thüringer Bratwurst entdeckt. Und so kamen wir mal wieder ins Gespräch…! Neben einer Roster die sich Ingmar gegönnt hat, gab es noch eine Ananas, wie wir sie noch ne gegessen haben! Wahnsinn! Dann haben wir heute eine Rundfahrt zu 4 Wasserfällen in der Region um „Milla Milla“ herum, gemacht. Die dazugehörigen Seen waren auch meist Badeseen, mitten im Regenwald. Ingmar getraut sich immer mal dort baden zu gehen. Anne ist etwas skeptisch und guckt lieber zu. Die Sonne ist in den letzten Tagen nicht so aggressiv gewesen, aber dennoch ist es in den Tropen eine unwahrscheinlich feuchte Wärme. Stell dir vor, du stehst den ganzen Tag in einem Bad, wo dauernd jemand heiß duscht – so kann man sich die Tropen vorstellen!