Das erste Türchen
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Heute geht es zum Undara Volcanic National Park. Dort soll es eine beeindruckende Vulkanlandschaft geben in Form von Röhren. Jedoch war der Weg dorthin nicht gerade ein Sparziergang. Die Strasse war zwar geteert, jedoch meistens nur einspurig. Soweit kein Problem, aber diese Strasse gehört zu den Road-Train-Strassen und wenn uns einer von denen entgegenkam, hieß es runter von der Strasse und hoffen, dass wir keinen weiteren Steinschlag in unsere Scheibe bekommen. Wir haben im National Park den Nachmittag verbracht und eine viel versprechende Tour für den nächsten Tag gebucht.
Von „Richmond“ aus hat uns unser Weg in den ca. 350km entfernten Ort „Charters Towers“ geführt. Hier haben wir mal so richtig billig tanken können: für nur 1,01 AU$/l (ca. 0,68€/l)…im richtigen Outback haben wir auch schon für 1,59AU$/l tanken müssen. Auf unserem Campingplatz haben wir dann ein nettes australisches Ehepaar kennen gelernt (wir waren auch die einzigen dort). Mit ihnen haben wir das französische Spiel „boule“ gespielt und haben natürlich beide Runden gnadenlos verloren. Macht nichts. Als Trost haben sie uns abends auf Wein und Bier an ihrem kleinen Lagerfeuer eingeladen…
Da unser Campingplatz ziemlich teuer war und uns die Stadt Mt. Isa auch nicht wirklich gefallen hat, sind wir einfach ein paar Kilometer raus aus der Stadt gefahren und haben uns auf einem kostenlosen Campground niedergelassen. Dort haben wir abends einen Australier kennen gelernt, welcher für eine Autovermietung die Mietwagen an verschiedene Orte in ganz Australien bringt. Mit ihm konnten wir uns auch etwas über die Geschichte der Aboriginies unterhalten. Daher finden wir es auch an dieser Stelle einmal angebracht, euch einen kleinen Einblick in die Problematik der Aboriginies hier in Australien zu geben (wen es interessiert). Die Aboriginies sind sozusagen die Ureinwohner Australiens, welche den Kontinent bereits seit Jahrtausenden besiedelten. 1770 wurde Australien von James Cook entdeckt (bzw. die Ostküste) und es kam in Folge dessen zu ersten Besiedelungen durch Europäer. Dabei wurde Australien und das angrenzende Tasmanien vorwiegend als Gefängnisinsel genutzt. Bis dato kam es zu zahlreichen Besiedelungen durch Europäer. Sie gründeten Städte, Industrien usw. – sprich: sie „zivilisierten“ in ihrem Sinne das Land. Durch diesen bis heute anhaltenden Prozess wurden die Aboriginies teilweise ihres Landes enteignet, auf brutale Weise vertrieben, unterdrückt oder sogar ermordet. Hier deutet sich also der Konflikt auf dem australischen Kontinent bereits an: Schwarze und Weiße leben seit ca. 200 Jahren miteinander und gegeneinander. Dabei versuchen die Weißen auch heute noch den Aboriginies mehr und mehr Land wegzunehmen und sie zu unterdrücken. Die Lebensweise der Aboriginies ist aber eine weitaus andere als die der Europäer. Aboriginies sind eng verbunden mit der Natur. Sie gehen nicht arbeiten, wie wir das kennen. Ihre Tagesaufgabe ist es, auf die Jagd nach Tieren zu gehen um die Familie zu ernähren und ihren Kindern die Geschichten ihrer Vorfahren zu erzählen und ihnen die traditionelle Lebensweise der Aboriginies nahe zu bringen. Jetzt stell dir einfach mal vor, wie es ist, wenn zwei so verschiedene Kulturen und Lebensweisen aufeinander prallen. Viele Aboriginies sind mittlerweile dem Alkoholismus verfallen. Sie hängen in den Städten an den Straßen rum und sind nachts sogar eine regelrechte Bedrohung und Gefahr für Weiße. In manchen Städten wird es sogar empfohlen nachts nicht alleine im Dunkeln zu laufen. Man erkennt also den Hass der Aboriginies auf die Weißen – eigentlich zu Recht, finden wir. Das Schlimme ist, dass der Staat diese Situation regelrecht verschärft und nicht zu mildern versucht. Beispiel: Wenn ein Weißer einen Schwarzen (Aboriginie) ermordet bekommt er dafür lebenslänglich (25 Jahre). Wenn jedoch ein Schwarzer einen Weißen ermordet bekommt dieser maximal 2-3 Jahre Haft. Weiterhin verschärft der Staat diese Situation in dem er den Aboriginies jegliche medizinische Versorgung kostenlos zur Verfügung stellt und jedem Aboriginie monatlich eine Art Arbeitslosengeld zahlt. Unserer Meinung nach versucht der Staat damit sein schlechtes Gewissen zu mildern bzw. einen Ausgleich für seine brutalen Handlungen zu finden. Da uns die Problematik der Aboriginies hier sehr beschäftigt, fanden wir es angebracht euch mal einen kleinen Einblick zu geben…denn dieser Konflikt prägt Australien ganz maßgeblich und ist in jedem Winkel zu spüren!!!
Pünktlich um halb sieben machte die Tankstelle auf, also voll tanken und ab nach Queensland und Mt. Isa, angeblich die Hauptstadt des Outbacks. Auf der Hinfahrt hatte Oscar wieder komische Geräusche von sich gegeben, wahrscheinlich aus dem Getriebe Dementsprechend mulmig war uns, als wir es in einer Service-Station abgegeben haben. Es war aber nichts ernstes. Es muss nur eine Box getauscht werden, der Rest bei Oscar war i.o. Zur Belohnung gabs noch einen Ölwechsel für den Guten. Mt. Isa selber gefällt uns nicht so sehr. Sie ist sehr durch Silber- und Zinkminen geprägt und hat ansonsten nicht wirklich viel zu bieten außer das übliche (Woolworth, McDonalds, the best view of all, …)
Heute haben wir sehr früh unsere Höhle in Coober Pedy verlassen um den noch 750km entfernten Ayers Rock (oder auch: Uluru) – eigentlich das Wahrzeichen Australiens - anzusteuern. Das heißt: Fahren fahren fahren! Links und rechts kaum Vegetation; nur rote Erde, Trockenheit und Hitze und Straße so weit das Auge reicht. Wahnsinn! Man kann sich das kaum vorstellen! Heute haben wir auch den Bundesstaat „South Australia“ verlassen und sind jetzt im „Northern Territory“, dem heißesten Gebiet Australiens. Alle 30min kommt uns mal ein Auto entgegen und dann freuen wir uns immer grüßen zu können und das andere Auto freut sich auch, dass es noch andere Lebewesen gibt! Die meisten sind auch backpacker, wie wir. Morgen wollen wir dann am Ayers Rock sein und dort ein paar Tage bleiben…je nachdem wie teuer die Erlaubnis für den Nationalpark und die Campinggebühren sind. Nachts schlafen wir auf einem kostenlosen Campingplatz ca. 100km entfernt vom Ayers Rock.